Schlafapnoe und Demenz

Unbehandelte Schlafapnoe kann zum Verlust von Hirnleistung führen.

 

 Bereits frühe Untersuchungen an Schlaf-Apnoe Patienten ließen die Vermutung aufkommen, dass neben einer erhöhten Tagesschläfrigkeit auch Störungen der Persönlichkeit, des Denkens und weiterer geistiger Funktionen im Laufe der Erkrankung auftreten. Diese Veränderungen deuteten also bereits sehr früh auf eine Demenzentwicklung hin - aber erst Forschungen zu Beginn des neuen Jahrtausends legten einen Zusammenhang von Schlafstörungen – hier besonders die Schlaf-Apnoe und kognitiver Dysfunktion nahe.

 

 Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass z. B. ältere Frauen mit Schlafapnoe doppelt so häufig an einer Demenz erkranken wie ihre Altersgenossinnen. Bei Männern wurde nach 3,4 Jahren mit unbehandelter Schlafapnoe ein signifikanter Verlust an Hirnleistung nachgewiesen. Inzwischen sind diese Erkenntnisse auch in die Leitlinie „Schlaf“ der deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin (DGSM) aufgenommen worden. Da die Studien zur Behandlung der Schlafapnoe mit CPAP zu dem Ergebnis führten, dass die Entwicklung einer Demenz aufgehalten und sogar rückgängig gemacht werden kann, wird diese Therapie ausdrücklich zur Behandlung bei kognitivem Defizit und bestehender Schlafapnoe sowie zur Prävention von Hirnleistungsstörungen als Folge der Schlafapnoe empfohlen.

 

 Zukünftig werden auch andere Schlafprobleme wie Ein- und Durchschlafstörungen sowie nächtliche Bewegungsstörungen in den Fokus der Forschung gelangen, da bei diesen ähnliche Folgen für die Hirnleistung resultieren könnten wie bei Schlafapnoe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schlafmediziner sieht hohes Demenzrisiko bei unbehandelten Schlafapnoepatienten

 

 Auf Einladung der Alzheimer Gesellschaft Wilhelmshaven Friesland sowie der Selbsthilfegruppe Schlafapnoe referierte der bekannte Schlafmediziner Günter Freudenberg in der Seniorenwohnanlage Lindenhof über das Thema Schlafapnoe und Demenz.

Risikofaktoren der Demenz sowie der Alzheimer-Demenz sind genetische Risikofaktoren sowie, Trauma, Diabetes und Bluthochdruck und Insomnien. Man vermutet sogar, dass Aluminium im Gehirn (Deo, Grillfolie) eine Ursache von Alzheimer sein kann.

Eine weitere Ursache sieht er im gestörten Schlaf z.B. durch eine unbehandelte Schlafapnoe oder durch die nächtlichen Bewegungsstörungen(PLMS).

 

Der Schlafmediziner zitierte eine Studie zur Entstehung von Alzheimer (J AM Geriatr. Soc. 2016 Dezember; 64(12):2472-2478. doi:10.1111/jgs.14393). Man fand man den Zusammenhang zwischen einer genetischen Anlage und der Entwicklung einer Demenz. Ein bestimmtes Gen spielt eine Rolle bei Alzheimer-Demenz: Junge Menschen haben durch das Gen einen Überlebensvorteil durch eine besondere Leistungsfähigkeit. Dies war in der früheren Menschengeschichte notwendig. Bei der heutigen Lebenserwartung verkehrt sich der Überlebensvorteil in das Gegenteil. Genträger, 14% der Bevölkerung haben eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, mit 68 Jahren an einer Alzheimer Erkrankung zu leiden.

Ohne dieses Gen ist die Erkrankung an Alzheimer eher unwahrscheinlich, außer es liegt eine Schlafapnoe vor.

Resümee: Die Behandlung der Schlafapnoe mit einer nächtlichen Überdrucktherapie oder einer Schlafapnoeschiene ist offenbar die beste Demenzprävention. Die Therapie kann Hirnschäden nicht nur vermeiden, sondern bestehende sogar rückgängig machen.